Die zweite Hälfte der vergangenen Reise haben Papa und ich mit verschiedenen Ausflügen auf dem Land- und Seeweg verbracht. Da jedoch noch weitere technische Schwierigkeiten aufgetreten sind, die es zu bewältigen galt, bin ich nicht dazu gekommen, das Erlebte in einem Beitrag festzuhalten.

Vor zwei Wochen wurde dann das Schiff aus dem Wasser gehoben, damit alle Reperaturen und Service-Arbeiten erledigt werden konnten. Am vergangenen Mittwoch habe ich Papa und Adrian zum Flughafen nach Amsterdam gebracht, die dann die Pohlaris von Curacao über Bonaire wieder zurück in die Dominikanische Republik segeln wollen. Was seitdem schon alles passiert ist, schickt mir die Pohlaris-Crew per Mail, um es hier zu veröffentlichen:

Pohlaris: wie neu!

Eine Stunde bevor Vater und Sohn Adrian am 17. März in Curacao gelandet sind, ist die Pohlaris wieder ins Wasser gekommen. Neues Antifouling, Service an den Volvo-Maschinen und schließlich wurde auch das Ruder wieder gangbar gemacht. Produktionsfehler: Das Ruderblatt ist hohl und schwimmt auch. An Bb. ist es am Schafft undicht geworden und so ist Wasser eingedrungen. Mit einem neuen Teflonkugel über dem Schafft läuft es jetzt wieder einwandfrei – und damit haben wir auch wieder den Autopiloten.

Wegen einer Rückrufaktion des Herstellers mussten die Fluchtluken in den Rümpfen getauscht werden. Leider sitzen die neuen leicht schief in dem Rahmen. Die Werft ist informiert.

Die Handwerker in Curacao leisten gute, zuverlässige, pünktliche Arbeit. Sie sind allerdings alles andere als günstig. Eine Ausnahme ist der Segelmacher Rob Harms, der die Schäden an unserer Fock günstig flickt.

Das Ausklarieren am nächsten Tag dauert einen halben Tag. Zoll auf der einen Seite der Einfahrt in den Hafen und dann mit dem Auto über die Hochbrücke zu Immigration. Liegt zwar in Sichtweite an der Einfahrt, ist aber versteckt durch Industriegebiet kaum zu finden.

Ausgerüstet mit PCR und Antigen-Test: am 19. März um 6.30 Uhr Ablegen und nach 10 Minuten Warten öffnet auch die Schwimmbrücke. Fünf Windstärken aus Ost. Hoch am Wind fahren wir 8 bis 10 Knoten! Herrlich. Auf der halben Strecke nach Bonnaire wird es einmal sehr laut. Eine größere Propellermaschine der Coastguard überfliegt uns in nicht einmal 50 Meter Höhe.

Vor Bonaire liegen an Bojen sicher mehr als 100 Jachten. Das Ankern ist hier verboten. Dagegen ist Harbour Village Marina fast leer. Um 14.30 Uhr machen wir hier fest und wollen uns vorschriftsmäßig gleich Einklarieren. Ein Kilometer Fußmarsch zu Customs. Geschlossen. Erstmal Auto gemietet (Budget 83 $ für 2 Tage, incl. Shuttleservice). Dann nochmal zum Zoll. Draußen im Auto Beamte. Wollen sich kümmern. Warten vor verschlossener Tür eine halbe Stunde. Dann riesige beängstigende Schreierei innen zu hören. Als diese nicht aufhört, stellen wir fest, die Tür ist nicht mehr verschlossen. Das Schreien galt uns, es war die Aufforderung endlich hereinzukommen.

Seit zwei Tagen ist Bonaire im Lockdown. Das heißt einkaufen (Supermärkte gut, aber sehr teuer) und Adrian kocht.