Ein Segelblog

Die Karibik – Ganz für uns Allein

Der letzte Bericht endete kurz vor unserer Ankunft an der Südküste von der Isla de Vieques. Dort haben wir 2 Nächte vor Anker gelegen. In dem Ort war wenig los, viele Geschäfte waren geschlossen und auf der Promenade war außer uns niemand unterwegs. Leider gab es auch nur einen kleinen Supermarkt, sodass wir uns nur mit dem Nötigsten versorgen konnten. Abends waren wir dann in einem von 2 Restaurants im gesamten Ort, das geöffnet hatte. Die Hauptattraktion der Insel sind wilde Pferde. Wir konnten vom Boot aus beobachten, wie sie am Strand entlang gelaufen sind, Papa hat sich sogar für ein Beweisfoto näher herangewagt, wie man auf dem Bild sehen kann.

Wilde Pferde auf der Isla de Vieques

Überall hingen an den Eingängen der Läden Hinweise, dass Masken getragen werden sollen, um die Leute auf der Insel zu schützen, weil es auf der Insel keine ärztliche Versorgung gebe. Beim Betreten sämtlicher Läden wurde die Temperatur gemessen und Desinfektionsmittel auf die Hände gesprüht. Generell waren die Leute alle sehr nett und haben sich gefreut, Kunden zu haben.

Am Dienstagmorgen haben wir im ersten Tageslicht den Anker gehoben und uns auf den Rückweg gemacht. Für diesen Tag hatten wir einen langen Trip geplant, 70sm zurück zur „Sarg-Insel“. Leider hatten wir erneut kein Glück mit dem Wind, morgens hatten wir schwachen Wind von hinten. Später drehte der Wind dann auf eine sehr außergewöhnliche Richtung, nämlich Süd-West. Diese Windrichtung kommt sehr selten vor, weil in der Karibik normalerweise durch den Passatwind beständiger Wind aus Ost weht. Wir haben es aber trotzdem noch vor Einbruch der Dunkelheit zur Insel geschafft und konnten dort, wieder an einer Boje festgemacht, den Sonnenuntergang genießen und übernachten.

Ein traumhafter Sonnenuntergang

Am nächsten Morgen ging es dann 30sm weiter nach La Parguera. Der Ort liegt im weiter westlich an der Südküste von Puerto Rico. Der Weg zu unserem Ankerplatz war hier komplizierter als normal. Mehrere Kilometer auf das Meer hinaus war das sehr flach und wir mussten zwischen Mangroven und Sandbänken durch manövrieren. Dabei hatten wir den nächsten bemerkenswerten Kontakt mit der Tierwelt, nämlich mit einem Manatee. Früh nachmittags lagen wir dann eine Seemeile vom Ort entfernt vor Anker und machten uns bereit, mit dem Dinghi in den Ort zu fahren. Daraus wurde dann aber nichts, Regen und Gewitter zwangen uns dazu, mehrere Stunden auf dem Boot zu bleiben. Erst gegen 17 Uhr konnten wir dann endlich los. Der Ort wirkte sehr „amerikanisch“, wie man auf dem Bild vielleicht sehen kann. Auch hier waren jedoch die allermeisten Geschäfte geschlossen. Wir haben deshalb in einem Imbiss abends gegessen, weil alle Restaurant-Empfehlungen, die wir über Google Maps und über den netten Hafenmeister aus der Marina Pescaderia bekommen hatten, geschlossen waren. Im Dunkeln sind wir dann mit dem Dinghi durch die Mangroven zurück zu unserem Schiff gefahren. Das war gar nicht so leicht wiederzufinden, weil wir versteckt in den Mangroven geankert hatten und vergessen hatten, das Ankerlicht einzuschalten.

La Parguera – amerikanisch geprägt

Heute sind wir weiter zur Isla Mona gefahren, wir mussten wieder viel mit Motor fahren, weil wir nur 5 Knoten Wind von hinten hatten. Morgens haben wir durch Zufall entdeckt, dass unser Rückflug erneut verschoben wurde. Statt am Sonntag um 15:05 Uhr zu fliegen, geht es erst um 23:45 Uhr los. Das hat die Airline uns aber bisher noch nicht mitgeteilt, wir es nur bemerkt, weil Papa unsere Flugnummer online eingegeben hat und eine andere Zeit gefunden hat, als die, die uns bei der ersten Änderung mitgeteilt wurde. Dazu kommt noch, dass wir dann natürlich auch nicht unseren Anschlussflug nach Düsseldorf schaffen können. Julian war so nett und hat für uns bei der Fluggesellschaft angerufen und organisiert, dass wir einen passenden Anschlussflug nach Düsseldorf bekommen. Jetzt werden wir erst Montagabend spät wieder zuhause sein, anstatt wie ursprünglich geplant schon Sonntagmittag.
Das hat zur Folge, dass ich einen Tag eines dreitägigen Seminars von der Uni verpassen werde und mir das Seminar wahrscheinlich nicht angerechnet wird. Dazu kommt noch, dass das Seminar Voraussetzung für eine andere Veranstaltung ist, an der ich im kommenden Semester an der Uni teilnehmen wollte, das wird jetzt wahrscheinlich auch nicht gehen. Sehr, sehr ärgerlich und frustrierend.

Um zurück zum eigentlichen Thema zu kommen, wir sind heute um 17 Uhr in Begleitung von einem Dutzend Delfinen an der Isla Mona angekommen, waren wieder das einzige Boot hier und sind noch ein letztes Mal ins glasklare Wasser gesprungen. Morgen werden wir dann das letzte Stück zurück nach Punta Cana segeln. Dort haben wir noch vor unserem Rückflug jede Menge zu tun, wir müssen noch das Boot tanken, einkaufen gehen, putzen, das Boot sturmsicher machen und jede Menge andere Sachen erledigen, die uns noch so einfallen werden.

Damit ist dies auch schon der letzte Bericht von diesem Urlaub. Wir hatten eine sehr schöne Zeit hier und freuen uns schon auf den nächsten Urlaub, wann auch immer das sein wird. Ich sage noch einmal Danke an Julian, der auch diesen Bericht für uns hochlädt und uns von Deutschland aus bei allen Problemen, die wir hatten sehr geholfen hat.
Bis zum nächsten Mal!

1 Kommentar

  1. Marcel

    Wieder einmal ein spannender Bericht, den ich dann auch per goggle maps nachverfolgen konnte; danke dafür. Und Eure Reisen sind dann auch ein gutes Beispiel, wie man bei notwendiger Vorsicht risikoarm reisen kann. Bleibt bitte weiter fit

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