Ein Segelblog

Auf ein Neues

Seit Mitte März liegt die Pohlaris nun verlassen in der Dominikanischen Republik und staubt im Sahara-Sand vor sich hin. In der Zwischenzeit mussten wir leider schon zwei Urlaube absagen und schauten schon besorgt auf die nächste Hurrikan-Saison im August, zu der das Schiff unbedingt aus der gefährdeten Zone herausgesegelt werden muss. Umso mehr haben wir uns gefreut, als einigermaßen sicher war, dass der Flughafen von Punta Cana sein Rollfeld für die ersten internationalen Flüge ab dem1. Juli wieder öffnete.

Mit dem ersten Flugzeug, das von einem europäischen Flughafen in die Dominikanische Republik geflogen ist, sind wir gestern Nachmittag dann sicher in der Karibik gelandet, aber unsere Reise begann schon eher.

Die Reisegruppe Pohlaris besteht diesmal aus mir, Julian, Harald und unserem Freund Jochen, der auch schon zwei Mal mit an Bord war.

Am Freitag sind wir mit dem Auto Richtung Zürich aufgebrochen, denn von dort aus ging der Flieger am nächsten Tag. Kurz hinter der Schweitzer Grenze haben wir uns gefragt, ob nicht die Rheinfälle in der Nähe sein müssten. Keine zehn Minuten später standen wir schon auf dem Besucherparkplatz, der zufälligerweise genau auf unserem Weg lag und legten eine kurze Pause ein. Die Kraft, die Wasser ausstrahlen kann, wenn es erst einmal in Bewegung ist, ist schon beeindruckend. Die Schätzungen über die Wassermenge, die pro Sekunde über die Kante fließt, reichten von ein paar Kubikmeter bis hin zu vielen Tausend. Ganz so viel sind es zwar nicht, aber immerhin gut 500 Kubikmeter pro Sekunde. Das entspricht etwa dem Volumen eines kleinen Einfamilienhauses.

Am Rheinfall in Schaffhausen

Spätnachmittags kamen wir dann in Zürich an unserem Hotel für die Nacht an und sind den Rest des Tages durch die Stadt spaziert, haben immer mal wieder an einer anderen Kneipe verschiedene Biere probiert und die wohl teuersten Spaghetti unseres Lebens gegessen. Die ganze Vielfalt des Dienstleistungssektors hat sich uns allerdings erst spät am Abend an der Kreuzung neben unserem Hotel dargeboten.

Über den Wolken auf dem Weg nach Punta Cana

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kleinen Spaziergang durch den Park ging es dann zum Flughafen, denn so gut uns Zürich auch gefallen hat, wir wollten nur noch raus aufs Wasser. Wir haben damit gerechnet, dass vielleicht ein paar internationale Flüge stattfinden und der Flughafen ansonsten relativ leer sein würde, aber falsch gedacht. Ob nach Hong Kong, Lissabon, Toronto, New York, Chicago, Sao Paulo, Reykjavik, Abu Dhabi, Istanbul oder eben Punta Cana –aus Zürich ist das ohne Probleme möglich. Und das war nur eine Auswahl der Flüge, die zwischen 12 und 15 Uhr starten. Dementsprechend herrschte auch ein reges Treiben, wie man es ohne Corona von einem internationalen Flughafen eben
kennt.

Eindrücke des ersten Abends

Pünktlich kamen wir in Punta Cana an, haben den Leihwagen in Empfang
genommen, auf dem Weg zum Hafen einen Großeinkauf gemacht und standen schließlich um halb acht abends auf der Pohlaris. Dass das so problemlos klappte, hatte niemand im Vorhinein erwartet. Der Hafen selbst ist wie ausgestorben und dementsprechend klein war auch unsere Hoffnung noch etwas essbares oder ein kühles Bier zu finden. Aber wieder einmal hatten wir Glück und sind auf eine Party am Strand gestoßen, die dort zufälligerweise stattfand. Auf dem Golfplatz war tagsüber ein Turnier, das die Teilnehmer am Strand bei kühlen Getränken und Snacks vom Grill ausklingen ließen. Livemusik einer Band am Strand unter Palmen mit dem Schein des Vollmondes im Hintergrund ist ein Bild, von dem
wir nicht einmal geträumt hätten. Bier, Cocktails und Tequila haben natürlich auch ihren Beitrag geleistet, sodass schon der erste Abend traumhaft schön war. Durch die Uhr von Jochen haben wir irgendwann mit Erschrecken festgestellt, dass es nach Deutscher Zeit schon fünf Uhr morgens war, sodass wir uns dann doch von unseren neu gewonnenen Freunden verabschiedet haben und müde, aber glücklich ins Bett gefallen sind.

Live-Musik bei Vollmond

Heute haben wir den Vormittag mit kleineren Arbeiten am Schiff verbracht und warten nun darauf, dass ein Mitarbeiter der Navy unser Schiff besucht, sodass wir hoffentlich noch heute Nachmittag Segel setzen können. Unser erstes Ziel wird dann vermutlich die Isla Saona sein.

1 Kommentar

  1. Rolf Brand

    Schön dass es doch gut funktioniert hat, viel Spaß

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