Das Jahr 2020 haben wir vergangenen Donnerstag mit einem leckeren Abendessen und ein paar Spielen gemütlich ausklingen lassen. Wir haben alle Lichter ausgeschaltet, um vom Deck aus den unglaublichen Sternenhimmel bewundern zu können. Mehr oder weniger pünktlich um Mitternacht haben wir dann auf das neue Jahr angestoßen. Einen so ruhigen Jahreswechsel hatten wir bisher noch nie.

Am Freitag dann sind wir für ein paar Stunden segeln gegangen. Die unruhige See und der viel zu starke Wind trieben uns jedoch wieder schnell in unsere geschützte Bucht an der Isla Saona. Dort verbrachten wir dann den Rest des Tages damit, uns zu sonnen, im Meer zu schwimmen oder auf Palmen zu klettern, um frische Kokosnüsse zu ernten. Langweilig wurde uns also glücklicherweise nicht. Thomas und ich haben nun den Dreh raus, was das Öffnen der Kokosnüsse angeht, sodass wir zuerst das Kokoswasser in einem Becher auffangen, um anschließend einen mittigen Schnitt zu setzen, damit man das Kokosfleisch perfekt auskratzen kann. Ein leckerer Snack am Nachmittag und eine passende Zutat für das Curry am Abend.

Am Samstag und Sonntag kämpften wir uns dann mit einem nächtlichen Zwischenstopp bei Boca de Yuma wieder gegen den Wind zurück nach Cap Cana. Bei bis zu 30 Knoten Wind und Wellen von 4 bis 5 Metern war das keine leichte Sache und wir waren heilfroh, als wir am Sonntag unversehrt und unbeschadet in der Marina Cap Cana einliefen.

Am Montag legten wir einen Ruhetag ein, um kleinere Reparaturen am Schiff durchzuführen, einen Großeinkauf zu tätigen und zumindest teilweise (ich muss mich da leider ausnehmen) sportlich aktiv zu sein.

Dienstag und Mittwoch haben wir jeweils bis in den Nachmittag hinein die Ruhe im Hafen genossen. Wir sind mit Dinghi, Stand-up-Paddleboard, Fahrrädern oder zu Fuß in alle Richtungen ausgeschwärmt und erkundeten die Gegend ein wenig. Noch ein paar kleinere Baustellen am Schiff konnten gelöst werden wie zum Beispiel die Sache mit der Waschmaschine und dem Geschirrspüler. Beide Geräte haben es nicht mehr geschafft, das Wasser abzupumpen. Unser Autovermieter, der vor Jahren aus Deutschland in die Dominikanische Republik gezogen ist, gab uns letztendlich den entscheidenden Tipp. Wenn wir unser Landstromkabel angeschlossen haben, werden die Steckdosen zwar mit 220V aber mit 60 Hz statt 50 Hz versorgt. Das gefällt den Pumpen in den Haushaltsgeräten nicht, sodass wir diese nur direkt über unsere Batterien und den Stromwandler betreiben können. Ein seltsames Problem mit einer vergleichsweise einfachen Erklärung und Lösung, auf die wir alleine vermutlich nie gekommen wären.

Spätnachmittags brachen wir an beiden Tagen noch zu einem zweistündigen Sonnenuntergangs-Segeln auf. Zuerst haben wir uns gefragt, ob es den Aufwand überhaupt wert sei, aber spätestens als wir die Segel gesetzt und die Motoren abgeschaltet hatten, war klar: Ja, das war den Aufwand wert. Problemlos hätte dies eine Kulisse für eine Fernsehwerbung sein können, denn es passte einfach alles.

Heute, am Donnerstag, sind wir in aller Frühe aufgebrochen, um noch einmal in unsere geliebte Bucht an der Isla Saona zu segeln. Diesmal zeigt sich die Karibik wieder von ihrer schönsten Seite. Glatte See und ein Wind von um die 12 Knoten von der Seite tragen uns nun Richtung Süden. Am Nachmittag werden wir ankommen und freuen uns schon darauf, den nächsten Sonnenuntergang von einem Traumstrand aus bewundern zu können. Morgen heißt es dann wieder: Another day in paradise!