Ein Segelblog

Ab ins Paradies

Immuntherapie…

Unsere zweite Reise von San Juan, Puerto Rico, in die Dominikanische Republik begann mit einem anstrengenden Flug und viel Stress. Wir hatten ein neues Vorsegel (einen Parasailor) mit im Gepäck dabei, ein sehr großes Paket, das uns fast beim Umsteigen in Santo Domingo am Check-In verweigert wurde. Zum Glück sind wir dann aber am Mittwochmorgen mit dem gesamten Gepäck am Boot angekommen. Wir waren zwar müde, haben aber den Tag über viel geschafft, und konnten uns deshalb guten Gewissens am Abend in der Altstadt mit ein-zwei Bieren belohnen.

Der neue Parasailor

Die Crew bilden dieses Mal mein Vater, oberster Kapitän und Verantwortlicher für Bier alle anderen wichtigen Dinge, und ich, Küchenchef und Knecht. Am Donnerstagmorgen ging es dann auch schon los in Richtung Rincón, das ist eine kleine Stadt an der Westküste von Puerto Rico, um die 100sm entfernt. Dieser erste Tag auf See war für mich, wie bei den letzten Trips auch, durch Übelkeit getrübt. Trotzdem ging es seglerisch aufregend los, weil wir direkt den neuen Parasailor setzen konnten. Das Segel hat eine Fläche von 170m² und wird bei leichtem und mittlerem Wind von hinten eingesetzt. Mittags haben wir noch in der Ferne zwei Wale gesehen, die leider nicht nah genug für Fotos herangekommen sind.

Das Dinghi im türkisen Wasser

Kurz nach Sonnenuntergang, im letzten Tageslicht haben wir vor Rincón den Anker fallen gelassen und sind mit unserem Dinghi und einem neuen elektrischen Außenbordmotor, den wir in San Juan mit an Bord genommen hatten, an Land zu der nächsten Kneipe gefahren. Der Motor ist echt super, die Batterie hält ewig und man kommt auf eine gute Geschwindigkeit. Erst am nächsten Morgen konnten wir richtig sehen, wie es um uns herum überhaupt aussieht – Es hätte uns schlimmer treffen können…

Schöner geht es nicht!

Als wir gerade am Frühstückstisch saßen hat uns die Küstenwache informiert, dass wir über Nacht in einem Naturschutzgebiet gelegen haben, deshalb mussten wir den Anker heben und uns 50m weiter südlich neu platzieren. Eigentlich kein Problem, aber dann hat uns der linke Motor einen Strich durch die Rechnung gezogen. In San Juan war noch alles in Ordnung und wir hatten uns schon gefreut, endlich mal einen Urlaub ohne Motorprobleme zu haben. Das Umlegen des Bootes haben wir dann erstmal mit einer Maschine geschafft, und mit ein bisschen probieren haben wir auch herausgefunden, wie man den Motor übergangsweise trotzdem starten konnte.

Panorama-Aufnahme von unserem Ankerplatz

Vormittags waren wir schwimmen (ja, auch der Kapitän höchstpersönlich) und haben nachmittags die Stadt erkundet. Abends gab es dann an Bord noch einen Salat und einen ruhigen Ausklang des Tages mit traumhaftem Sonnenuntergang.

Marina Cap Cana
Papa’s neuer Freund

Sonntagmorgen um viertel vor sechs hat dann auch schon der Wecker geklingelt. Ziel war die Marina Cap Cana an der Ostküste der Dominikanischen Republik. Am Nachmittag sollte aber schon laut Wetterbericht eine Starkwindfront aus dem Norden kommen, weshalb wir uns so früh auf den Weg gemacht hatten. Die Überfahrt verlief problemlos, sodass wir 62 Seemeilen später, um 15 Uhr vor der Hafeneinfahrt waren. Dort hat uns ein Boot durch die enge Einfahrt gelotst und zum Steg geleitet. Bei der Einfahrt in den Hafen war mein erster Gedanke „Wo sind den die ganzen Boote?“. Die Hälfte der Plätze frei, kein Mensch weit und breit zu sehen, es fühlte sich echt verlassen an. Abends haben wir dann mit dem Dinghi den Hafen erkundet und an der anderen Seite angelegt, um uns ein Restaurant zu suchen. Die Hafenanlage ist Teil eines sehr neuen, aufwendig und schön konstruierten Komplexes mit Hotelanlage, Läden und Restaurants. Einziges Problem: keine Gäste, weder im Hotel, noch in den Gassen zwischen den Restaurants und Shops. Wir haben uns gefühlt, als wären wir in einem Themenpark, der geschlossen hat. Die Hälfte der Gebäude waren schon wieder verlassen, vermutlich, weil die Läden pleite gegangen sind. Echt schade…

In Santo Domingo

Deshalb sind wir dann auch heute mit einem Mietwagen losgefahren, um nach Alternativen zu suchen. Wir hatten eben einem Kaffee in einem schönen Restaurant in der Marina Zarpar and der Südküste der Dominikanischen Republik. Der Hafen ist auf jeden Fall eine bessere Option, direkt an der Stadt und nicht weit von der Hauptstadt entfernt. Jetzt sitze ich mit Papa an einem Platz im Zentrum von Santo Domingo, wo wir mit toller Live-Musik und guten Getränken die Atmosphäre genießen.

Morgen geht es dann mit dem Boot Richtung Norden. Dort liegt die Halbinsel Samana, eine der landschaftlich schönsten Ecken der Karibik. Wir werden da wahrscheinlich 2 Nächte vor Anker liegen bleiben und dann Donnerstag wieder zurück nach Cap Cana kreuzen, wo wir das Boot dann liegen lassen, weil die Marina nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt ist. Unsere Erfahrungen von dem Trip in den Norden gibt es dann hier in ein paar Tagen zu lesen.

1 Kommentar

  1. Rolf

    Samana ist echt toll, dort sind im Frühjahr auch die Wale mit den Babys….
    Danke für den Bericht und weiter viel Spaß

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